Mit der gegenüber des Vorjahres unveränderten Anzahl von sechs Männerteams, allerdings nur noch drei Frauenteams (bisher vier) und einer Seniorenmannschaft marschierten die Aktiven des TTV Gärtringen durch die Saison 2017/2018. Von Langeweile bei der Jagd nach Punkten konnte dabei nur in den seltensten Fällen die Rede sein. Die sportliche Bilanz fiel in der Tendenz negativ aus, da mit den Damen I und den Herren III zwei Abstiege zu verzeichnen waren.

Ulli Gotsch: Ein unverzichtbarer Leistungsträger - und das gleich in zwei Mannschaften

Hinter den Damen I des TTV Gärtringen ist ein Jahr mit vielen neuen Erfahrungen – und es war vorherzusehen, dass es nach der Premierensaison in der Regionalliga auch wieder eine Liga tiefer gehen wird. Dennoch bemerkenswert: Erstmals in der Geschichte des Gärtringer Tischtennisvereins nahm eine Mannschaft in der vierthöchsten Spielklasse Deutschlands teil. Die Gärtringer Routiniers um Andrea Schödel hielten gegen die deutlich jüngere (und zumeist bezahlte) Konkurrenz zwar oftmals recht gut mit und stellten keineswegs Kanonenfutter dar, am Ende reichte es allerdings nur zu einem 7:7-Unentschieden gegen Mitabsteiger TTSV Saarlouis-Fraulautern. 

7:7 Punkte in der Vorrunde, 8:6 Punkte in der Rückrunde – die zweite Mannschaft bewies in diesem Jahr, dass sie in der Verbandsklasse, der zweithöchsten Spielklasse auf Verbandsebene, gut aufgehoben ist. Allen verletzungsbedingten Widrigkeiten zum Trotz ließ man sich auch vom zwischenzeitlichen Besuch des Abstiegsgespensts nicht aus der Ruhe bringen und sicherte sich dann noch recht souverän den Klassenerhalt. Fünf oder mehr Saisonspiele bestritten Sylke Gärtner (18:15-Saisonbilanz), Britta Koch (3:9), Christiane Lay (12:20), Sandra Jörke (15:10) und Sonja Gotsch (21:11).

Die dritte Mannschaft hielt in der Bezirksliga lange hervorragend mit, zwischenzeitlich schnupperte man sogar an einem der beiden aufstiegsberechtigten Topplätze. In der Schlussphase ging dem Team um Kapitän Linda Bengel dann allerdings etwas die Luft aus, so dass man noch auf den fünften Platz abrutschte. Sylvia Bögel und Renata Rasink waren die Vielspielerinnen im Team, Linda Bengel und Doris Gotsch waren unwesentlich weniger aktiv.

Die Herren I gingen durch eine Landesliga-Saison mit diversen Höhen und Tiefen. Die 7:11 Punkte nach der Vorrunde waren nicht optimal, so dass in der Winterpause noch einige Sorgenfalten in den Gesichtern der Gärtringer Spieler zu entdecken waren. Mit einer starken zweiten Saisonhälfte konnten die Bedenken aber recht schnell beseitigt werden und am Ende wurde der TTV hinter den beiden Topteams aus Weil der Stadt und Leonberg sogar noch Dritter. Tim Holzapfel etablierte sich hinter Topspieler Tomislav Konjuh im Konzert der Großen. Gerd Jäger (15:11), Lutz Wolkober (21:12) und Ullrich Gotsch (16:8) erspielten sich starke Bilanzen. Nicht nur für Außenstehende, sondern auch für die Protagonisten selbst überraschend gelang dann im Mai der große Coup: Beim Bezirkspokal-Final Four in Weil im Schönbuch konnten sich Tomislav Konjuh, Tim Holzapfel und Lutz Wolkober zuerst gegen den VfL Herrenberg mit 4:3 durchsetzen, ehe das Team dann im Endspiel gegen Verbandsliga-Aufsteiger VfL Sindelfingen über sich hinauswuchs und mit einem 4:2-Erfolg den Pokal nach Gärtringen holte.

Die Männer II standen als Aufsteiger in der Landesklasse vor einer großen Herausforderung, schließlich erinnerte man sich noch ungern an das letzte einjährige Gastspiel in dieser Liga, aus der man ohne Pluspunkte wieder abstieg. Doch diesmal lief es besser: Mit zwei Siegen und einem Unentschieden aus den neun Partien zeigte sich das Team bereits in der Vorrunde konkurrenzfähig. In der Rückrunde behielt man in den entscheidenden Begegnungen die Nerven, vor allem glänzte man beim 9:7 gegen Glatten und im Alles-oder-Nichts-Spiel gegen die SV Böblingen II (9:5). Einen großen Anteil am Erreichen des Klassenerhalts hatte Ullrich Gotsch. Normalerweise Stammspieler in der ersten Mannschaft, unterstützte er die TTV-Zweite, wann immer es möglich war und erspielte sich am Spitzenpaarkreuz eine beeindruckende 11:5-Bilanz. Als Stamm- oder Ergänzungsspieler waren außerdem dabei: Jürgen Bögel 12:14, Andreas Dannwolf 9:23, Michael Gakstatter 2:2, Glenn Frey 11:13, Hans-Peter Werum 4:9, Thomas Holzapfel 11:17, Markus Frey 2:4, Tim Werum 9:12 und Thomas Fink 2:1.

Lange Zeit sah es bei der dritten Mannschaft nicht zwingend nach Abstieg aus der Bezirksklasse aus, doch dann folgte der Einbruch in der zweiten Saisonhälfte, als man die vier Partien gegen die unmittelbare Konkurrenz im Abstiegskampf verlor. Im entscheidenden Spiel gegen Rutesheim wurde man dann regelrecht überrollt, so dass es in der kommenden Saison eine Etage tiefer an den Start geht. Martin Scheuerleerspielte sich als einziger von den Stammspielern eine positive Einzelbilanz, außerdem präsentierte man sich in den Doppeln (13:15) keinesfalls wie ein Absteiger.

Ein kleines Tief zu Saisonbeginn (4:8 Punkte), danach ein lange anhaltendes Hoch mit sechs Siegen in Serie und dann wieder 4:8 Punkte bis zum Saisonende – die Männer IV gingen in diesem Jahr durch ein Wechselbad der Gefühle und landeten am Ende auf dem sechsten Platz in der Kreisliga A-Süd. Michael Urbanek und Oliver Pfister erspielten sich am vorderen Paarkreuz mehr als nur zufriedenstellende Quoten und empfahlen sich für höhere Aufgaben.

In der Winterpause spürten die Herren V (Kreisliga B-Süd) noch den Atem der besonders abstiegsgefährdeten Teams im Nacken, in der Rückrunde wurde es dann bald besser und mit vier Siegen 2018 erarbeiteten sich die Mannen um Rudi Rahm noch ein recht ansehnliches Punktekonto. Neben dem langjährigen Kapitän, dessen 16:18-Bilanz am vorderen Paarkreuz sich durchaus sehen lassen konnte, enttäuschten auch die anderen Spieler keineswegs.

Letzter werden wollten die Männer VI um Kapitän Hermann Schulze-Schölling definitiv nicht, auch wenn man in der Sicherheitsliga (Kreisklasse für 4er-Teams) keine Bedenken hinsichtlich eines möglichen Abstiegs haben muss. Doch das Verletzungspech machte dem TTV einen Strich durch die Rechnung. Trotz viel sportlicher Gegenwehr und eines wieder erfolgreich agierenden „Notnagels“ Wolfgang Gotsch muss man in diesem Sommer die rote Laterne in der Sporttasche verstauen. Das will man aber nicht lange auf sich sitzen lassen, in der kommenden Saison wollen die Routiniers noch einmal angreifen.

Nach acht Meisterschaften in Serie hat es die Senioren des TTV in diesem Jahr erwischt, der Titelträger in der Bezirksliga kommt diesmal aus Weil der Stadt. In einer dezimierten Liga, in der am Ende nur noch vier Mannschaften mitwirkten, hatten sich die Gärtringer diesmal nicht auf „Teufel komm raus“ die Meisterschaft zum Ziel gesetzt und wurden letztendlich Dritter.


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