Dass in der Verbandsoberliga ein rauerer Wind herrscht, erfuhren die Tischtennisfrauen des TTV Gärtringen zum Ligaauftakt, der gleich mit einem Doppelspieltag einherging. Der letztjährige Verbandsliga-Zweite musste sich zuhause dem SV Deuchelried mit 4:8 und Mitaufsteiger SV Westgartshausen mit 2:8 geschlagen geben. Die Männer des TTV legten in der Landesliga mit dem 9:3 in Sindelfingen einen fulminanten Start hin.
Landesliga-Männer bejubeln gelungenen Auftakt in Sindelfingen
Sowohl gegen die Allgäuerinnen vom SV Deuchelried als auch gegen das Team aus Westgartshausen, ein Stadtteil von Crailsheim, war nach Einschätzung der Gärtringer Spielerinnen etwas mehr drin. „Der größte Unterschied im neuen Ligaumfeld ist, dass die meisten Mannschaften auch an den hinteren Positionen gut besetzt sind“, sagte Sandra Jörke, die dies gegen Deuchelried am eigenen Leib zu spüren bekam. Wenngleich sie gegen Agnieszka Ochmann lange mithielt und nach einer 2:1-Satzführung erst spät abreißen lassen musste. Kein Kraut war jedoch auch am Spitzenpaarkreuz gegen die erst 17-jährige Nina Handlos gewachsen, die zu den größten Talenten Baden-Württembergs zählt. Nur Anka Mutke gelang gegen ihr ein Satzgewinn. Bis zum Stand von 4:4 hielt der TTV nach Erfolgen von Anka Mutke, Sandra Koberstein (beide gegen Anja Egeler), Sylke Gärtner und des Doppels Mutke/Koberstein mit, danach legten die Gäste einen unwiderstehlichen Schlussspurt hin.
"Wir sind mit unserer Leistung zufrieden und werden uns an das höhere Niveau anpassen“, bilanzierte Teamkapitän Sylke Gärtner nach dem Wochenende, das am Sonntag mit dem 2:8 gegen den SV Westgarthausen seine Fortsetzung fand. Auch wenn einige Partien durchaus umkämpft waren, ordnete man im Gärtringer Lager die Niederlage realistisch ein. „Vielleicht fiel sie etwas zu hoch aus, aber der Sieg unseres Gegners geht natürlich in Ordnung“, so Gärtner weiter, „unsere Gegnerinnen sind jung und schnell, spielen sehr sicher und dementsprechend sollten wir unsere Fehlerquote generell herunterschrauben.“ Anka Mutke und Sandra Koberstein gewannen zu Beginn ihr Doppel, später punktete noch Sylke Gärtner mit 11:7, 11:6, 9:11 und 15:13 gegen Britta Anders. Im weiteren Verlauf hatte vor allem Christiane Lay noch die Ergebniskorrektur auf dem Schläger, doch sowohl gegen Eike Mühlbacher (nach 2:0-Satzführung) als auch gegen Britta Anders zog sie knapp den Kürzeren. „Es ist natürlich schade, dass wir gleich zu Beginn einen Doppelspieltag zu absolvieren hatten“, meinte Sylke Gärtner. In der Tat stellt sich der Terminplan durchaus kurios dar: Erst am 26. Oktober geht es für den Aufsteiger mit dem nächsten Heimspiel gegen den TSV Lichtenwald weiter.
Die Frauen trafen bei ihrer Verbandsoberliga-Premiere auf das junge Team des SV Deuchelried
Beim Blick auf das vorhandene Personal des Gegners aus Sindelfingen stiegen die Chancen der Gärtringer Männer auf ein erfolgreiches Landesliga-Debüt. Der gastgebende VfL trat ohne die zuletzt in der Verbandsoberliga agierenden Carlos Dettling und Mika Pickan an, ließ am Abend zuvor aber mit einem 8:8 gegen die SpVgg Weil der Stadt aufhorchen. Mit einer 2:1-Führung ging es aus den Doppeln, Justin Kühne in einem sehenswerten Match gegen Daniel Bacher und Jens Seidel (3:0 gegen Nathalie Richter) legten in den ersten Einzeln nach. Danach musste sich Abwehrspieler Tomislav Konjuh dem 17-jährigen George Petrov Stanev, Neuzugang aus England, geschlagen geben. Kapitän Tim Holzapfel, Ingo Gotsch und Gerd Jäger sorgten noch im ersten Einzeldurchgang für die Vorentscheidung. Im Topeinzel musste sich dann Jens Seidel einem stark aufspielenden Daniel Bacher geschlagen geben, abermals Justin Kühne und Tim Holzapfel machten den insgesamt ungefährdeten 9:3-Gesamtsieg perfekt. „Bei uns allen verliefen die ersten Sätze zum Saisonauftakt noch etwas holprig, aber das ist nicht außergewöhnlich“, meinte Tim Holzapfel nach der Partie.
Absteiger gegen Aufsteiger – man hätte meinen können, der Bezirksliga-Gäuvergleich zwischen dem VfL Oberjettingen und dem TTV Gärtringen II entwickelt sich zu einer einseitigen Angelegenheit. Aber weit gefehlt, nach knapp vier Stunden Spielzeit mussten sich die Gärtringer mit einem 8:8 begnügen. Was nicht nur, aber zu einem nicht unwesentlichen Teil an VfL-Nummer eins Michael Knof lag, der sich in den Spitzeneinzeln gegen Ullrich und Ingo Gotsch durchsetzte. „Da habe ich die zwei doch gehörig geärgert“, meinte der 58-Jährige nach der Partie. Die beiden Gotsch-Brüder hatten nach eigenen Angaben gehörige Schwierigkeiten mit den Vorort-Verhältnissen in Form eines weichen Hallenbodens und spiegelglatter Tische, haderten immer wieder mit der Situation. „Das hat mich zu einem gewissen Grad aufgebaut“, sagte Michael Knof. „Trotz allem müssen wir das Schlussdoppel gewinnen“, meinte Ullrich Gotsch. In diesem behielten aber Janick Schache und Benjamin Sahr nach fünf Sätzen die Oberhand. Für die Einzelerfolge auf Oberjettinger Seite sorgten Michael Knof, Benjamin Sahr und Werner Nüssle (je 2), bei den Gärtringern punkteten Ingo Gotsch, Ullrich Gotsch (jeweils gegen Sebastian Seewald), Simon Gotsch, Jürgen Schaible, Timo Gotsch und Tim Werum, der nach seiner Borreliose noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war, gegen Janick Schache aber mit großem Kampfgeist einen wichtigen Zähler einfuhr.