Es war ein hartes Stück Arbeit beim TV Derendingen, doch am Ende stand für den TTV Gärtringen der Triumph in Form der ersehnten Landesliga-Meisterschaft: Nachdem in der Vorwoche bei der SpVgg Weil der Stadt der erste Matchball zum Titelgewinn nicht verwandelt werden konnte, beseitigte der Tabellenführer in der kleinen Halle in Derendingen die letzten Zweifel. Durch den 9:6-Erfolg beim starken Aufsteiger kann der TTV nun am letzten Spieltag nach Ostern nicht mehr von Platz eins verdrängt werden.
TTV Gärtringen Meister Landesliga 01Jubel bei den Männern I: Verbandsliga, wir kommen!

Die knapp 30 mitgereisten Fans aus Gärtringen wurden in Derendingen lange auf die Folter gespannt, ehe Ingo Gotsch nach knapp vier Stunden Spielzeit am hinteren Paarkreuz den achten Gärtringer Zähler festmachte, der zugleich den „Championship Point“ bedeutete, verbunden mit dem Aufstieg in die Verbandsliga, in die man nun nach einjähriger Abwesenheit wieder zurückkehrt.

Das Nervenkostüm von Spielern und Anhängern wurde im Tübinger Stadtteil lange strapaziert. Konnte man die beiden ersten Doppel noch in die Rubrik „standesgemäß“ einordnen – die Spitzendoppel beider Vereine wurden jeweils ihrer Favoritenrolle gerecht -, schien bei Tomislav Konjuh und Ersatzmann Wolfgang Barwig (der den verhinderten Gerd Jäger vertrat) gleich mal der erste erhoffte Zähler wegzugehen, die vergebene 10:6-Führung im ersten Durchgang gegen Timo Thiele/Philipp Teufel trug auch nicht gerade zu einem gesteigerten Selbstbewusstsein bei. Doch gerade rechtzeitig kratzten die beiden Gärtringer beim 11:13, 11:13, 12:10, 11:9 und 11:9 noch die Kurve. Parallel sorgte Justin Kühne im ersten Einzel für einen Paukenschlag, als er Derendingens Winterpausen-Neuzugang Yaser Alghamdi in die Knie zwingen konnte. Wonach es lange nicht aussah: Die ersten beiden Sätze gingen klar an den saudi-arabischen Topspieler. Kühne gelang es oftmals nicht, die Aufschläge des 20-jährigen Favoriten zu lesen, kämpfte sich aber mit toller Moral in den entscheidenden fünften Satz. Doch dann ließ er bei einer 10:7-Führung drei Matchbälle liegen, lag seinerseits selbst mit 10:11 zurück und verwandelte am Ende doch noch nervenstark den fünften Matchball. „Die Anfangsphase der Partie stand auf des Messers Schneide“, sagte hinterher Ullrich Gotsch, „statt einer 4:1-Führung hätten wir auch mit 2:3 im Hintertreffen liegen können.“Feierlaune Herren I
Feierlaune pur.....

Im weiteren Verlauf verteidigte der TTV durch Erfolge von Jens Seidel, Tim Holzapfel, Ingo Gotsch und Justin Kühne seine Führung, bis zum 7:4. Dann wurde es noch einmal kribbelig: Tim Holzapfel verpasste gegen Marco Varga den meisterschaftsentscheidenden achten Zähler, Tomislav Konjuh war gegen den ehemaligen Herrenberger Leo Hiemann chancenlos. Dann sorgte Ingo Gotsch für die Erlösung: Sichtlich gezeichnet von seinen Knieproblemen, biss er gegen Timo Thiele auf die Zähne, mit einer enormen Willensleistung und viel Ballgefühl gewann er mit 7:11, 11:6, 11:6 und 12:10 – die Meisterschaft stand fest, der Jubel war kurzzeitig groß. Doch am Nebentisch spielte noch Ingos Bruder Ullrich. Der machte wenige Minuten danach auch den 9:6-Gesamtsieg fest, danach knallten die Sektkorken.

„Zwei Meisterschaften an einem Wochenende gelingen auch nicht alle Tage“, sagte ein sichtlich erschöpfter Ullrich Gotsch, der mit seinem Bruder am Tag zuvor bereits in der zweiten Mannschaft im Einsatz war. Dort musste gegen den SV Leonberg/Eltingen II gewonnen werden, um in der Bezirksliga zumindest den Zwei-Punkte-Vorsprung vor dem VfL Sindelfingen III zu wahren. Da die Sindelfinger parallel in Renningen patzten (6:9), machten die Gärtringer durch den überraschend deutlichen 9:3-Sieg frühzeitig den Weg frei in Richtung Landesklasse. Ingo Gotsch erwies sich, wie schon bei allen Einsätzen im Laufe der Saison, als Punktegarant, gewann beide Einzel am Spitzenpaarkreuz. Wolfgang Barwig hielt sich an Position drei schadlos, Tim Werum gewann nervenstark gegen Karsten Hager und die Youngsters Simon und Timo Gotsch waren am hinteren Paarkreuz eine Klasse für sich. Dem Ortsderby beim SV Rohrau kann man nun zum Saisonabschluss gelassen entgegenblicken.

Das Thema Aufstieg ist auch bei den Männern III noch nicht abgehakt. Die stehen inzwischen als Vizemeister der Kreisliga A Süd fest, wurden auch am letzten Spieltag beim 9:4 gegen die TTF Schönaich II ihrer Favoritenrolle gerecht. Thomas Fink spielte gegen Schönaichs Nummer eins Simon Ulmer stark auf, auch Oliver Pfister, Jürgen Lay, Thomas Holzapfel und Michael Urbanek gewannen jeweils ein Einzel. Spitzenspieler Timo Gotsch krönte eine herausragende Saison in der dritten Mannschaft mit einer 21:0-Saisonbilanz im Einzel. Für die TTV-Dritte geht es nun in die Saisonverlängerung in Form der Relegation, am 10. Mai will man die Gelegenheit zum nachträglichen Aufstieg in die Bezirksklasse am Schopfe packen.

Die vierte Mannschaft beendete die Saison in derselben Liga mit einer knappen 7:9-Niederlage im Derby beim VfL Herrenberg IV, am Ende steht Rang drei oder vier im Abschlussklassement. In den Doppeln waren die Herrenberger insgesamt stärker, die Punkte in den Einzeln durch Maximilian Bühler (2), Felix Laforsch (2), Jonathan Stober und Matthias Greulich reichten nicht zum erhofften Teilerfolg.

Über die volle Distanz gingen auch die Männer V, in einem spannenden Ortsvergleich in der Kreisliga B wurden gegen den SV Rohrau III beim 8:8 die Punkte geteilt. Nach zwischenzeitlichem 1:6-Rückstand sah es aus Gärtringer Sicht nicht mehr nach einem Teilerfolg aus, doch Till Baumann, Wolfram Schmid, Patrick Gotsch, Michael Gross und Lars Seufert setzten zu einer fulminanten Aufholjagd an. Erneut Till Baumann sowie das Doppel Patrick Gotsch/Lars Seufert sicherten noch das Remis des TTV, der die Saison auf Rang vier beendet.


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