Allein der Reiz des interessanten Ortsderbys war es nicht, der in der Bezirksliga-Partie des TTV Gärtringen II gegen den SV Rohrau für Gesprächsstoff sorgte. Rein sportlich ging es zwischen dem bereits feststehenden Meister aus Gärtringen und des mittlerweile gesicherten SV Rohrau nur noch um die „goldene Ananas“, der TTV gewann mit 9:4. Besonders erwähnenswert war jedoch die Aufstellung, mit der die Gärtringer in ihr letztes Punktspiel dieser Saison gingen: Gleich sechs Mal stand auf dem Spielberichtsbogen der Familienname Gotsch. Was im Jahr 2019 schon einmal als Vierermannschaft gelang, schaffte die engagierte Gärtringer Tischtennisfamilie nun mit der jüngeren Generation gleich im Sechserpack.

TTV Gotsch 04Von links: Tobias Gotsch, Simon Gotsch, Timo Gotsch, Ullrich Gotsch, Patrick Gotsch, Ingo Gotsch

„Dass wir das familieninterne Tischtennisprojekt nun auch auf höchster Bezirksebene realisieren konnten, ist natürlich eine tolle Sache“, sagte Kapitän Ullrich Gotsch angesichts des Tabellenstandes in der Bezirksliga, der zum Saisonende keine Fragen mehr offenließ. Zudem stimmten die Rohrauer einer erforderlichen Verlegung zu, was zur Umsetzung des Familienplans ebenso notwendig war. „Ein großes Dankeschön an den SV, dass sie uns das Ganze durch die Verlegung der Partie auf einen Wochentag ermöglichten, denn einer unserer Spieler war am ursprünglich angesetzten Termin verhindert“, betont Ullrich Gotsch.

TTV Gotsch 01

Die Idee, mit einer reinen Gotsch-Mannschaft ein Punktspiel anzugehen, ist keineswegs neu. Bereits in der Saison 2019/2020, kurz vor Ausbruch der Pandemie, gelang dies in der Kreisklasse, damals unter anderem mit den Senioren Manfred, Doris und Wolfgang Gotsch. Treibende Kraft zur Umsetzung der familiären Herzensangelegenheit war damals bereits Ingo Gotsch, Ehemann von Bundesliga-Ikone Qianhong Gotsch, der nach längerer Auszeit wieder in den Niederungen sein Comeback startete. „Innerhalb der Familie haben wir zuletzt immer wieder die Situation beobachtet, aber es hatte sich nicht die Chance ergeben, ein reines Gotsch-Team zu stellen“, erläutert Ullrich Gotsch. „Voraussetzung ist natürlich, dass es für uns und den Gegner um nichts mehr geht und bei Auf- und Abstiegsfragen der Wettbewerb auch für andere Mannschaften nicht verzerrt werden kann. Durch teils überraschende Ergebnisse am vergangenen Spieltag hatte es sich nun glücklich gefügt.“

Und es klappte mit dem Auftritt der „nächsten Generation“ vier Ligen höher. Ingo Gotsch, der in der Vorwoche noch den „Championship Point“ mit der meisterlichen Gärtringer Landesliga-Mannschaft verwandelte, spielte an Nummer eins, gefolgt von seinem Bruder Ullrich. An den Positionen drei bis fünf agierten mit Simon (16), Timo (22) und Tobias (18) die Söhne der beiden, das Team komplettierte am hinteren Paarkreuz Patrick Gotsch, der Cousin von Ingo und Ullrich.

Die drei Doppel, die selbstredend allesamt Gotsch/Gotsch hießen, erarbeiteten sich zu Beginn die aufbauende 3:0-Führung, danach sorgten Ingo (2), Simon (2), Ullrich und Timo Gotsch für den insgesamt verdienten Auswärtserfolg im Gärtringer Ortsteil. Zahlreiche Familienangehörige sowie Vereinsmitglieder unterstützten das „Team Gotsch“ in der Rohrauer Halle.

„Besser hätte man das Ganze nicht inszenieren können“, sagte ein zufriedener Ingo Gotsch nach dem Derby und rückblickend nach zuletzt zwei errungenen Meisterschaften mit den Gärtringer Teams in der Landesliga und der Bezirksliga. „Am kommenden Wochenende bestreite ich bei der SV Böblingen II, meinem zweiten Herzensverein, mein letztes Punktspiel. Und das auch noch an unserem Hochzeitstag.“ Ingo Gotsch spielte früher einige Jahre für die SV Böblingen in der Verbandsliga, Gattin „Hongi“ prägte bekanntlich über Jahrzehnte das Frauentischtennis in der Kreisstadt. Eine anstehende Knie-Operation mit Einsatz einer Prothese zwingt Ingo Gotsch nun zum Karriereende.

Bericht auch auf myTischtennis.de gibt es hier: https://www.mytischtennis.de/public/amateure-panorama/20743/p-Family-Business--TTV-Gaertringen-mit-sechsmal-Gotsch--p/


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