"Dass ich das mit über vierzig Jahren noch erleben darf" – nicht nur bei Eberhard Schöffler, dem langjährigen Leistungsträger der Gärtringer Landesliga-Herren, hüpfte Anfang dieser Woche das Tischtennis-Herz. Auch seine Teamkameraden vom TSV freuten sich riesig, als sich die frohe Kunde über den nachträglichen Aufstieg in die Verbandsklasse breit machte. Erstmals in der Geschichte der Tischtennis-Abteilung spielt ab September ein Gärtringer Männerteam (auf dem Foto: Eberhard Schöffler und Ingo Gotsch) in der Verbandsklasse um Punkte.

Ebse Ingo 01In Sachen Spielbetrieb werden im Tischtennis-Sport derzeit die Weichen für die neue Saison gestellt. Beim TSV Gärtringen überschlugen sich dabei in den vergangenen Tagen die Ereignisse. Dem zuletzt stetigen Aufwärtstrend im weiblichen Bereich wurde nunmehr mit der Meldung einer fünften Mannschaft Rechnung getragen. Das gab es im Gärtringer Tischtennis noch nie, dass eine Spielzeit gleich mit fünf Frauen-Teams angegangen wird. Während die Frauen I und II in den beiden höchsten Spielklassen des Verbands angekommen sind, spielt die TSV-Dritte weiterhin in der Bezirksliga, sowohl die vierte als auch die neugegründete fünfte Mannschaft absolvieren ihre Punktspiele zukünftig in der Bezirksklasse. Zusammen mit sieben Jugend-, acht Männerteams und einem Seniorenteam ergibt dies die stattliche Anzahl von 21 (!) Mannschaften, die an Heimspieltagen für eine stattliche Auslastung der Peter-Rosegger-Halle sorgen werden.

Ungeachtet der Mannschaftsmeldungen folgte nunmehr ein weiterer Paukenschlag: Die Landesliga-Männer, die nach Rang zwei im Vorjahr diesmal als Dritte die Saison abschlossen, wurden von Frank Staudenecker, Ressortleiter Mannschaftssport im Tischtennis-Verband, nunmehr in die Verbandsklasse eingestuft. Kapitän Lutz Wolkober: „Das kam für uns völlig unerwartet. Die frohe Kunde breitete sich wie ein Lauffeuer in unserem Team aus. Eigentlich konnten wir es gar nicht so recht glauben. Vor allem unser Spitzenspieler Ralph Pfister wollte es erst einmal schwarz auf weiß sehen.“

Dass es überhaupt soweit kommen konnte, war einigen nicht vorhergesehenen Umständen zu verdanken. Zuerst musste dafür ein Platz in der Oberliga Baden-Württemberg frei werden, den sich der Traditionsverein SSV Reutlingen als Verbandsliga-Zweiter unter den Nagel riss. Somit durfte die SpVgg Mössingen in der Verbandsliga bleiben. Mit dem TTC Ottenbronn verzichtete ein Verein auf den möglichen Verbleib in der Verbandsklasse, somit war diese Liga plötzlich unterbesetzt. Da die Landesliga-Zweitplatzierten kein Interesse zeigten, nach oben zu gehen, wurden die Drittplatzierten TSV Holzheim und TSV Gärtringen gefragt. Die nun beide diese Herausforderung auch annehmen werden.

Statt Bezirksderbys gegen Herrenberg und Sindelfingen kommt es aus Gärtringer Sicht in der kommenden Saison zu interessanten Duellen mit den Allgäuern vom TTC Wangen, den Ostälblern vom DJK Wasseralfingen oder dem Vorjahresdritten TTC Ergenzingen, der mit dem Gärtringer Urgestein Ullrich Gotsch in die Spielzeit geht. Ullrich Gotsch musste zuerst einmal grinsen, als er davon erfuhr, dass seine ehemaligen Kameraden in die Verbandsklasse aufsteigen: „Ich bin ja nicht abergläubisch, aber ich denke, wir wären nicht aufgestiegen, wenn ich beim TSV geblieben wäre. Mich freut’s natürlich für meine Jungs.“ Der 42-jährige Ullrich Gotsch war jahrelang Mannschaftsführer in der Gärtringer Ersten, suchte nun mit dem TTC Ergenzingen in der Verbandsklasse eine neue sportliche Herausforderung. Gotsch weiter: „Jahrelang haben wir Gärtringer als etablierter Landesliga-Verein gehofft, dass wir den Aufstieg in die Verbandsklasse packen. Wenigstens habe ich im Vorfeld meinen Teil dazu beigetragen, dass es der TSV nunmehr am grünen Tisch geschafft hat. Ich bereue meinen Wechsel deswegen nicht und möchte mich auch nicht grämen, aber ein komisches Gefühl ist es schon. Vor allem dann, wenn in der neuen Saison der TTC auf meine früheren Kameraden treffen wird.“

Dem TSV traut er durchaus den Klassenrerhalt zu, auch wenn es bei drei zu ermittelnden Absteigern in der Elferliga sehr, sehr schwer werden wird. Gotsch: „Kanonenfutter ist der TSV keineswegs.“ Das hoffen auch die Gärtringer, die den achten Platz als Saisonziel definiert haben. Kapitän Lutz Wolkober: „Ich denke, dass wir in der Verbandsklasse noch enger zusammenwachsen werden. Mit unserem Neuzugang Tommi Konjuh und den wieder zu den Stammspielern gehörenden Ralph Pfister und Eberhard Schöffler freuen wir uns auf die neue Herausforderung.“ Auch „Ebse“ Schöffler war hin und weg: „Erst die Show von Timo Boll in Weil im Schönbuch, dann die Nachricht über den nachträglichen Aufstieg und die spontane Aufstiegsfeier in Gärtringen. Das war ein unvergesslicher Tag.“

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