Die Landesliga-Männer des TTV Gärtringen haben es gerade noch einmal gepackt: Ohne drei Corona-erkrankte und dementsprechend in häuslicher Quarantäne befindliche Stammspieler gewann der Titelanwärter bei Schlusslicht TSV Nusplingen mit 9:6. Dabei avancierte Ersatzspieler Jürgen Schaible im letzten Einzel zum Matchwinner. In der Landesliga der Frauen fuhr das TTV-Quartett den erhofften Sieg gegen Unterreichenbach-Dennjächt ein und schnupperte gegen Ligafavorit SSV Schönmünzach sogar an einem Unentschieden.
Jürgen Schaible sei Dank: Ersatzgeschwächte Landesliga-Männer fahren die erhofften Punkte beim Schlusslicht ein!
„Das ist gerade noch einmal gut gegangen“, atmete ein sichtlich erleichterter Wolfgang Barwig nach dem 9:6-Zittersieg seines Landesliga-Teams in Nusplingen tief durch. Natürlich wusste man auf Grund der angespannten Personalsituation, dass das Gastspiel beim punktlosen Schlusslicht nicht zum Selbstläufer werden würde. Abgesehen vom Fehlen dreier eigener Leistungsträger erschwerte sich die Gärtringer Situation durch den erstmaligen Einsatz des Nusplingers Christoph Klaiber, der durch sein Einrücken an Position zwei das mittlere und hintere Paarkreuz des Gastgebers stärkte. Nach teilweise dramatischen Doppeln, Gerd Jäger/Jürgen Schaible verloren nach 2:0-Satzführung und Jens Seidel/Wolfgang Barwig gewannen nach 0:2-Satzrückstand, hatte der TTV in den ersten Einzeln mehr zu bieten: Sowohl Gerd Jäger (3:1 gegen Sascha Gaa) als auch Jens Seidel (3:0 gegen Christoph Klaiber) sorgten für die aufbauende 4:1-Führung, die Andreas Dannwolf und Wolfgang Barwig sogar noch zum 6:1 ausbauten. Da ließ sich dann kurzzeitig auch die kleine Niederlagenserie an den hinteren Positionen verkraften, zumal die überragend auftretenden Jens Seidel und Gerd Jäger den alten Abstand wiederherstellten.
Nun musste nur noch ein Einzelsieg her, um den Gesamterfolg festzumachen. Diesbezüglich wurde man im Gärtringer Lager aber auf die Folter gespannt: Erst musste Wolfgang Barwig sein Einzel gegen Jörg Ritter am Ende abschenken. „Ich hatte mir vor zwei Wochen beim Basketball schon ein Gelenk des linken Mittelfingers angebrochen“, so der Sportlehrer, „das ist wieder aufgebrochen.“ Andreas Dannwolf und Ullrich Gotsch mussten ebenso ihren Kontrahenten gratulieren, so dass die Nusplinger ganz allmählich mit dem Gang ins Schlussdoppel und einem möglichen Unentschieden liebäugelten. Aber sie machten die Rechnung ohne Gärtringens Joker Jürgen Schaible: Der Routinier, der sich seit jeher für keinen Einsatz zu schade ist und auf Anfrage immer parat steht, ließ gegen Fabian Graf seine ganze Klasse aufblitzen. Mit seinem unwiderstehlichen Offensivspiel zeigte er sich vor allem in den Schlussphasen der jeweiligen Sätze nervenstark und sorgte mit einem 11:7, 13:11 und 11:7 für den vielumjubelten neunten Gärtringer Zähler. Ein Sieg, der auch deswegen besonders wichtig war, da Barwig’s Einsatz im Schlussdoppel auf Grund seiner Fingerverletzung nicht sichergestellt war. Die drei zuhause Gebliebenen verfolgten den Spielverlauf im teaminternen Liveticker. Den Stein der Erlösung, der ihnen nach dem verwandelten Matchball von Jürgen Schaible vom Herzen fiel, konnte man vermutlich bis nach Nusplingen hören. Zusammen mit dem punktgleichen TTC Mühringen (10:0) bleibt der TTV Gärtringen an der Landesliga-Tabellenspitze. Bis zur nächsten Partie gegen Böblingen II (13. November) heißt es aus Gärtringer Sicht, wieder Kräfte zu sammeln und das leidige Coronavirus endgültig aus der Sporthalle zu jagen.
Sieg und Niederlage für die Landesliga-Frauen. Mit Spitzenspielerin Sandra Koberstein gelang es dem TTV, die Gäste aus Unterreichenbach-Dennjächt mit 8:4 in die Schranken zu verweisen. Die ehemalige Regionalligaspielerin zeigte sich in ihren drei Einzeln kompromisslos und hielt sich genauso wie Christiane Lay schadlos. Gemeinsam gewannen die beiden auch das Doppel, einen weiteren wichtigen Zähler steuerte Sylke Gärtner bei. Gegen das junge Team vom SSV Schönmünzach, das erstmals mit Rückkehrerin Katharina Huber antrat, rechnete man sich im Vorfeld, zumal ohne Sandra Koberstein, nicht allzu viel aus. Wie sich das TTV-Quartett dann aber aus der Affäre zog, war aller Ehren wert. Dass das 6:8 zugleich das Höchste der Gefühle darstellte, belegte das Satzverhältnis, das bei 30:20 eindeutig für die Murgtälerinnen sprach. Sylke Gärtner und Christiane Lay gewannen jeweils zwei Einzel, Sylvia Bögel feierte mit einem 13:11-Erfolg im fünften Satz über Lena Gaiser ein gelungenes Comeback nach über anderthalbjähriger Wettkampfpause.
Ernüchterung im Lager der Bezirksliga-Männer, beim TSV Grafenau galt es mit 7:9 die erste Saisonniederlage hinzunehmen. Die Chancen auf ein positiveres Ergebnis waren durchaus da: Ullrich Gotsch führte gegen Grafenaus Niklas Spinner mit 7:3 im fünften Satz, musste dann aber genauso abreissen lassen wie Jürgen Schaible, der sich gegen Jan-Philipp Nuber lange auf der Siegerstraße befand. Auch aus dem Minimalziel, einem 8:8, wurde nichts, da das Schlussdoppel an die starken Grafenauer Ralf Michaelis/Niklas Spinner ging. So blieb es bei Gärtringer Einzelerfolgen durch den vollauf überzeugenden Glenn Frey (2), Andreas Dannwolf, Jürgen Schaible und Heike Seyboth.
Die Männer IV kommen in der Kreisliga A nicht vom Fleck, zum dritten Mal in Serie verlor das Team um Kapitän Daniel Decker mit dem knappsten aller Ergebnisse. Diesmal wurde der Punktgewinn im Nachbarschaftsduell bei der SpVgg Aidlingen verpasst. Bis zum 5:4 lief noch das Meiste nach Plan, dann gingen jedoch drei Fünfsatzspiele an den Gegner. Rudi Rahm und Lars Seufert ließen in der Endphase noch einmal Hoffnung aufkeimen, aber im Schlussdoppel dominierten die Aidlinger.
Immerhin klappte es beim TTV Gärtringen V mit dem ersten Punktgewinn der noch jungen Kreisliga-B-Saison, der derzeitige Tabellenführer FSV Deufringen III musste sich mit einem 8:8 begnügen. Timo Gotsch überragte am hinteren Paarkreuz, außerdem punkteten in den Einzeln Patrick Gotsch, Michael Groß, Andreas Ott und Patrick Fritz.
Gleich zu Beginn gingen im Kreisklassen-Heimspiel der Gärtringer Sechsten gegen Leonberg/Eltingen VII zwei enge Spiele raus. Laurin Sauter und der unverwüstliche Hermann Schulze-Schölling schafften mit ihren Einzelsiegen noch einmal den Anschluss, doch am Ende jubelte der Gegner beim 7:3.